12.06.2024 14:24 Erfurt (ots)
Ermittlungen gegen Verantwortliche eines Kapitalanlagemodells wegen gewerbs- und bandenmäßigen BetrugesDie Staatsanwaltschaft Erfurt führt zusammen mit dem Thüringer Landeskriminalamt ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen eines Kapitalanlagemodells wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges. Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, über Online-Vertrieb sowie bundesweit agierende Vertriebsmitarbeiter vermeintliche Anlageprodukte im Zusammenhang mit Kryptowährung, insbesondere der Verpachtung von Automaten zum Tausch in Kryptowährung, vermarktet zu haben. Dabei warb die Tätergruppierung mit einer tatsächlich nicht zu erzielenden Rendite von 200 % in drei Jahren. Im Ergebnis der seit einem Jahr andauernden Ermittlungen, die aufgrund eines Hinweises sowie der umfangreichen Zuarbeit seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aufgenommen wurden, muss davon ausgegangen werden, dass keine Anlage der Investitionen stattfand, sondern es sich um eine Betrugsmasche im großen Stil in Form eines sog. „Ponzi-Systems“ handelt. Dabei werden die Investitionen der Anleger bzw. Geschädigten, die aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Spanien stammen, zu eigenen Zwecken verbraucht. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird von einem Gesamtschaden in Höhe von 113 Millionen Euro ausgegangen.Am 11.06.2024 wurden unter Federführung des Thüringer Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Erfurt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich im Wege einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe (Joint Investigation Team) mit Unterstützung der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) und dem Europäischen Polizeiamt (Europol) in Thüringen, Sachsen, Berlin, Brandenburg, Bayern sowie in der Schweiz, Österreich, Lichtenstein, Litauen und Tschechien umfangreiche strafprozessuale Maßnahmen, wie Durchsuchungen und Vermögenssicherungen, realisiert. Haftbefehle gegen 6 Beschuldigte konnten vollstreckt werden. An dem Einsatz waren insgesamt 280 Beamte aus Deutschland (LKA, Bereitschaftspolizei, Kriminalpolizeiinspektionen, Steuerfahndung Gotha), Tschechien, der Schweiz und Österreich sowie vier Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Erfurt und auch Staatsanwälte aus den oben genannten Ländern beteiligt.Für nachfolgende Presseanfragen wenden Sie sich bitte an die zuständige Staatsanwaltschaft Erfurt.