Die Kammerlöcher, ein faszinierendes geologisches Phänomen, befinden sich im Thüringer Wald zwischen Angelroda und Geraberg. Diese eindrucksvolle Felslandschaft ist ein beliebtes Ziel für Besucher, charakterisiert durch eine Reihe von Felsabstürzen im Tal der Zahmen Gera, und gilt als ein Flächennaturdenkmal von besonderer Schönheit.
Die Entstehung der Kammerlöcher geht auf die sächsische Gebirgsbildung vor rund 140 Millionen Jahren zurück, als der Thüringer Wald sich aus dem Meer erhob. Die Formation entstand durch die Einwirkung von Flüssen auf die Muschelkalkhochflächen der Ohrdrufer Platte und die Verwitterung des Muschelkalkgesteins, was zur Bildung der Reinsbergscholle und der charakteristischen Felsformationen führte. Diese Entwicklung ermöglicht Einblicke in die geologische Schichtfolge des unteren Muschelkalkes.
Die Flora der Kammerlöcher zeichnet sich durch ihre Vielfalt aufgrund unterschiedlicher Sonneneinstrahlung aus. Ein Schutzwald sowie rund 50 Eiben tragen zur Artenvielfalt und besonderen Atmosphäre der Region bei.
Neben der natürlichen Schönheit sind die Kammerlöcher auch für ihre Sagen und Legenden bekannt, wie die von Ludwig Bechstein aufgezeichnete Erzählung der „Zwerge der Kammerlöcher“, die von unsichtbaren Zwergen handelt, die einst in den Felsenkammern wohnten.
Für Wanderbegeisterte bietet sich ein rund 4,5 Kilometer langer Rundwanderweg an, der durch einen malerischen Buchenwald führt und atemberaubende Ausblicke auf die Kammerlöcher und die Umgebung bietet. Der Weg ist allerdings aufgrund seiner Beschaffenheit nicht für Kinderwagen oder Rollstühle geeignet, und es wird zur Vorsicht geraten, da der Prozess des Felsabbruchs noch immer andauert.